Veranstaltung: | 1. Mitgliederversammlung 2020 |
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Tagesordnungspunkt: | 3.2 Inhaltliche Anträge |
Antragsteller*in: | Holger Erthel |
Status: | Überweisung (Arbeitsgruppe (AWG-Koordiniert)) |
Eingereicht: | 23.10.2020, 00:06 |
A2: Progressive Entscheidungsverfahren
Antragstext
Wir, die Grüne Jugend Leipzig sind ein radikaldemokratischer Ortsverband. Wir
lehnen Hierarchien, individuelle Machtstrukturen, strukturelle Gewalt und
jegliche Art der Unterdrückung ab. Alle - die sogenannte Basis - im Verband
sollen mit ihren Meinungen und Bedürfnissen eingebunden werden. Da Demokratie
und demokratische Entscheidungen bei uns in der Regel aber bedeuten, dass die
Mehrheit entscheidet und der Fokus auf Überredung statt Optimierung der
Vorschläge liegt, stellt sich die Frage, wie mit unterlegenen Minderheiten,
Gegenstimmen und insgesamt mit anderen Meinungen, Bedürfnissen sowie Interessen
umgegangen wird.
Jede private sowie politische Entscheidung - unabhängig der Gruppengröße - die
mit einem Mehrheits-/ Machtentscheid und nicht im Konsens entschieden wird,
bedeutet gewaltsames Handeln gegenüber der Betroffenen. Dies führt zu
Konflikten, Spannungen sowie Unterdrückung der Minderheitsmeinung. Diesem
Problem wollen wir entgegentreten und ferner dem Mehrheitsentscheid weitere Wege
der Entscheidungsfindung umsetzen.
Um zukünftig Entscheidungen zu treffen, werden wir in den Aktiventreffen
progressive Entscheidungsverfahren durchführen. Statt den Fokus auf Macht-,
Meinungskämpfe und der Mehrheitsbeschaffung zu legen, setzten wir uns mit den
einzelnen Widerständen auseinander und wollen die begründeten Einwände
integrieren. Ziel ist es, Entscheidungen zu finden, mit denen sich alle
wohlfühlen. Es geht nicht darum, die perfekte Lösung zu finden, sondern einen
Weg, den alle ohne schwerwiegende Bedenken mittragen. "Good enough for now, safe
enough to try."
Mit Konsent-Abfragen treffen wir effektive und schnelle Entscheidungen. Es zählt
die Macht der Argumente statt die der Mehrheit. Es entstehen neue und bessere
Lösungen, in denen wir Rücksicht auf die Bedenken einzelner nehmen. Dadurch
stärken wir gleichzeitig unsere harmonische Gruppendynamik.
Begründung
erfolgt mündlich/später
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